Etappe 1 Von Berlin-Mitte mit der Regionalbahn nach Berlin-Spandau. Vier alte Frauen mit Rollkoffern verkeilen sich im Zug. In Schönwalde-Siedlung Milchkaffee bei Diana, in Schönwalde-Glien Bier und Weinschorle im Schlossgut. Seelen baumeln noch einen Takt zu schnell. In Bötzow hatte noch ein Imbiss auf. Das Cordon Bleu war zu bleu. #prignitzpeople #pilgeryolo #cotzeband Etappe 2 Als wir Bötzow verlassen, kippt die Stimmung ins Havelwasser. Durch den Krämer Forst laufen Katharina und ich stundenlang getrennt. Gedanken an Postkutschen und Meilensteine. In Flatow lernen wir die ruppige Herzlichkeit der Brandenburger zu schätzen. Wieder versöhnt laufen wir in Linum ein, als sich der Tag gerade verabschiedet. Wir schlafen im Pferdestall hinterm Kleinen Haus. #sachtihnendisnochwat? Etappe 3 Bevor wir aus Linum aufbrechen, werden Svea, Hennes und Theo getauft. Schwester Anneliese, die dorfeigene Nonne, wünscht uns Lebewohl. Mir bleibt der schönste erste Blick nach dem Aufwachen. Am Flüsschen Rhin fließt zentiliterweise Sake. Über Tarmow (ahja.) geht es weiter nach Fehrbellin (hübsch.) und durch das Luch nach Protzen. Zwischendurch geteekesselt: Ball, verlegen, Krebs, Kater, Löwenzahn. Unsere neuen Gastgeber kochen Dänisches und plaudern. #schwesteranneliese #r.e.s.p.e.c.t. Etappe 4 Die Höllenetappe. In Protzen mit Geschichte Zeit vertrödelt, hinter Garz nicht abgebogen und versehentlich nach Nackel reingelaufen. Frisch zum doofsten Dorf der Mark gekürt, bricht bei Barsikow eine Hungersnot mittelalterlichen Ausmaßes aus. Hinter Metzelthin entknotet sich auf einem historischen Pilgerweg meine teure Regenjacke von meinem Rucksack und bleibt dort liegen. Adieu, Regenjacke. Adieu, gute Laune. In Wusterhausen, dem Florenz der Prignitz, essen wir Pasta, am malerischen Klempowsee trinken wir Eierlikör mit Weintrauben. Die Nacht erreicht Kyritz vor uns. Der Zimmerschlüssel liegen im linken Blumentopf. Meine Füße tun sechsunddreißigkilometerweh. #fucknackel #wunderblutblase Etappe 5 Am Vorabend kaum vorstellbar: wir laufen weiter. Bei einem Stadtbummel durch Kyritz besorgen wir Schuhsohlen, Heuschnupfentabletten, Blasenpflaster und andere hippe Lifestyle-Artikel. Alliterationen heben die Laune: Katharina, der Köter, Kaffee, Kerzen und Kuchen in Kyritz. In der Kirche erwischt Katharina eine Frau beim Furzen. Über Rehfeld und Berlitt schlendern wir schließlich nach Barenthin, flechten Blumenkränze und picknicken ausgiebig. So ausgiebig, dass es unsere betagte Gastgeberin in Kötzlin ganz raschelig macht. #furzeninderkirche #ditessenwirdkalt #icherwartesie Etappe 6 In Kötzlin schaffen wir es zum ersten Mal, früh aufzubrechen. Vorher verirrt sich Joppie noch in den zweihundertzweiundzwanzig Zimmern unserer Gastgeberin. An Söllenthin vorbei, fragen wir in Klein Leppin nach Kaffee und bekommen eine Führung durch Oper und Schweinestall. Groß Leppin (auch Great Lapin, Grand-Lêpin, Groot-Lepen oder Gran Lepino) erinnert in seiner Rotbacksteinigkeit an Hamburg. In Plattenburg feiern wir bei Burgbräu die letzten vor uns liegenden Schritte und schreiben Postkarten. Völlig euphorisch (= besoffen) tanzen wir schließlich nach Bad Wilsnack. Upside down. Boy, you turn me. Der Himmel geht auf. #wa? #süßerapfel Etappe 7 Die Etappe, die keine mehr ist. Sightseeing in Wilsnack. Souvernirshopping in der Wunderblutkirche. Große Gefühle: wir haben's geschafft. Mit dem Zug nach Wittenberge, von dort aus mit dem Schulbus nach Lenzen. Nach einem Kaffee, den uns die unfreundlichste Kellnerin der Prignitz brachte, die letzten Kilometer runter zur Elbe. Gegenüber von Pevestorf auf die Fähre. #holzbricketts #pekingentesüßsauer #nuttigekreolen #coffeetogo #undeincroissant 1 Hund.
2 Menschen. 7 Tage. 15 Stempel. 22 Kirchen. 150 Kilometer.
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Mai 2018
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